- Regionaler Naturpark Ballons des Vosges :
Im Herzen des Parks liegen die Hochvogesen mit 36 Gipfeln über 1.000 Meter. Der Regionale Naturpark Ballons des Vosges ist der bevölkerungsreichste und gebirgigste der sechs Naturparks im Grand Est. Seinen Namen verdankt er den abgerundeten Gipfeln, den sogenannten „Ballons“.
Auf einer Fläche von 2.921,06 km² (davon 2.234,49 km² in der Region Grand Est, der Rest in der Region Bourgogne-Franche-Comté) finden sich außergewöhnliche Naturräume: Bergweiden, Hochmoore, alte Buchen-Tannenwälder und Kalkmagerrasen. Flora und Fauna sind hier zugleich äußerst vielfältig und empfindlich.
- Nationales Naturschutzgebiet Erstein-Wald :
Das 180 Hektar große Naturschutzgebiet im ehemaligen Rheinbett schützt einen artenreichen Auwald.
Durch regelmäßige Überschwemmungen des Rheins gespeist, beherbergt es fast 400 Pflanzenarten sowie zahlreiche Tierarten, darunter Waldvögel, Amphibien und seltene Libellen.
- Das Naturschutzgebiet Ried in Sélestat :
Das Naturschutzgebiet Ill*Wald in der Nähe von Sélestat gehört mit 1.855 Hektar zu den fünf größten regionalen Schutzgebieten Frankreichs. Es zeichnet sich durch eine typische Riedlandschaft aus, mit Feuchtwiesen, Hecken und einem ausgedehnten Auwald von 1.500 Hektar. Durchzogen vom Fluss Ill und einem dichten Netz von Wasserläufen, erfüllt es eine wichtige Funktion bei der Regulierung von Überschwemmungen und der Wasserreinigung. Dieses Feuchtgebiet beherbergt eine große Artenvielfalt, mit über 160 Pflanzenarten und zahlreichen Tierarten, darunter Damwild, Biber, 32 Libellenarten, 14 Amphibien- und Reptilienarten sowie 141 Vogelarten – einige davon sind im Elsass vom Aussterben bedroht.
- Das Naturschutzgebiet Offendorfer Wald :
Dieses 60 Hektar große Schutzgebiet liegt auf einem ehemaligen Rheinkiesbett und bewahrt einen Auwald, der vom Grundwasser beeinflusst wird. In den feuchten Zonen wachsen Weiden und Pappeln, während in den trockeneren Bereichen Eichen, Eschen und Sträucher gedeihen. Viele seltene Pflanzenarten finden hier einen Standort, ebenso wie Schmetterlinge (z. B. Großer Eisvogel, Schwalbenschwanz) und Amphibien (Frösche, Molche), die hier ein geschütztes Refugium finden.
- Das Windeck-Anwesen in Ottrott:
Hinter einem schlossähnlichen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert verbirgt sich das ehemalige Herrschaftsgut Windeck mit einem prachtvollen, 10 Hektar großen Landschaftspark. Dieser englische Garten besticht durch seine Sichtachsen, harmonischen Wege und gestuften Teiche und beherbergt 126 Baumarten, darunter exotische, amerikanische und europäische Sorten. Heute im Besitz einer karitativen Einrichtung, gilt er als einer der schönsten Parks im Elsass.
- Der Odilienberg :
In der Nähe von Molsheim bietet der Odilienberg (764 m) einen atemberaubenden Blick über die Rheinebene, den Schwarzwald und die Vogesen. Als bedeutender Wallfahrtsort zu Ehren der heiligen Odilia, der Schutzpatronin des Elsass, beherbergt er ein markantes Kloster und ein reiches Natur- und Archäologiegebiet – ein Paradies für Wanderer.
- Der Donon, heiliger Berg :
Das Donon-Massiv, mit 1009 Metern der höchste Punkt der Untervogesen, markiert die Grenze zwischen dem Elsass und Lothringen. Seit der Urgeschichte als heiliger Ort verehrt und von den Römern dem Gott Merkur geweiht, ist es reich an Legenden. Ein antiker Tempelstilbau aus der Zeit Napoleons III. krönt den Gipfel. Das Massiv beherbergt einen außergewöhnlichen Wald, der teilweise als „Natura 2000“-Gebiet eingestuft ist, um zahlreiche Arten wie Auerhuhn, Luchs, Wanderfalke, seltene Pflanzen und wertvolle Lebensräume zu schützen. Ein archäologischer Pfad lädt dazu ein, diesen geschichtsträchtigen und artenreichen Ort zu entdecken.
- Champ du Feu :
Der höchste Punkt des Bas-Rhin mit 1.099 Metern ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Outdoor-Sportler.
Im Winter bietet er Abfahrts- und Langlaufloipen sowie Routen für Schneeschuhwanderungen und Schlittenfahrten. Im Sommer kann man die abwechslungsreiche Landschaft beim Wandern, Mountainbiken oder Reiten entdecken.
Ein Teil des Massivs steht unter dem Schutz des europäischen Natura-2000-Programms zum Erhalt besonderer Naturlebensräume.
- Der Haslacher Wald, im Land der Riesen :
Im Herzen der Vogesen vereint dieser zauberhafte Ort Natur und Legenden und zeigt Riesenskulpturen, die von lokalen Märchen inspiriert sind. Doch über den spielerischen Charakter hinaus spielt der Wald eine entscheidende Rolle für die Umwelt: Er beherbergt eine bemerkenswerte Artenvielfalt mit Buchen, Tannen, Eichen und einer vielfältigen Tierwelt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung schützt Böden, Wasserqualität und Lebensräume. Ein pädagogischer Rundweg sensibilisiert Besucher jeden Alters für den Naturschutz und das fragile Gleichgewicht der Waldökosysteme.
Das Elsass zeichnet sich durch seine reiche Biodiversität aus – zwischen Wäldern, Ebenen und Feuchtgebieten. Diese Vielfalt an Lebensräumen ermöglicht das Vorkommen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, darunter auch seltene oder bedrohte Arten.
Der Schutz dieser Arten bedeutet, ein wertvolles Naturerbe zu bewahren, das für das Gleichgewicht der regionalen Biodiversität entscheidend ist.
Einige Beispiele geschützter Tierarten im Elsass:
- Der Weißstorch:
Als symbolträchtiges Tier des Elsass steht der Weißstorch für die regionale Identität und die Vielfalt der lokalen Tierwelt.
Im 20. Jahrhundert nahm sein Bestand stark ab – vor allem wegen der Zerstörung von Feuchtgebieten und dem Einsatz von Pestiziden. Zahlreiche Schutz- und Wiederansiedlungsprogramme wurden daraufhin ins Leben gerufen.
Heute ist er wieder häufig auf Dächern oder speziellen Nistplattformen in elsässischen Dörfern zu sehen – das Ergebnis kontinuierlicher Schutzmaßnahmen.
Als geschützte Art in Frankreich ist jede Störung oder Zerstörung des Tieres, seines Nestes, der Eier oder seines Lebensraums streng verboten.
- Der elsässische Hamster :
Der Elsässische Hamster, auch Cricetus cricetus genannt, ist eine emblematische Art, die vom Aussterben bedroht ist. Das einst in den landwirtschaftlich genutzten Ebenen des Elsass häufig vorkommende Nagetier ist heute vor allem durch die Urbanisierung, das Verschwinden seines natürlichen Lebensraums und die Intensivierung des Maisanbaus bedroht. Mit einer Größe von ca. 30 cm ist er an seinem braunen Fell mit schwarzen und weißen Flecken zu erkennen. Trotz der Schutzprogramme, die seit den 1990er Jahren durchgeführt werden, bleibt seine Population sehr fragil. Der Schutz des Elsässischen Hamsters ist zu einer entscheidenden Herausforderung für die lokale Biodiversität geworden.
- Der Luchs :
Im Vogesenmassiv befindet sich der dritte Kernbestand der französischen Luchspopulation, die heute vom Aussterben bedroht ist. Schutzmaßnahmen zugunsten der Art sind notwendig, um den Luchs schnell und dauerhaft im Vogesenmassiv wiederanzusiedeln. Deshalb bündeln Alsace Nature und die Studien- und Schutzgruppe der Säugetiere im Elsass (GEPMA) ihre Kräfte, um die Art zu retten.
Die vollständige Liste der bedrohten Vogelarten im Elsass finden Sie auf der Website der LPO.
Einige Beispiele bedrohter Pflanzenarten im Elsass:
In der Region Grand Est gelten 742 Gefäßpflanzen als bedroht, davon stehen 75 auf der Liste der bedrohten Arten in Frankreich.
Hier zwei Beispiele aus dem Elsass:
- Narzissenblütige Anemone :
Diese mehrjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) hat quirlig oder büschelig angeordnete, zusammengesetzte oder gelappte, tief eingeschnittene Blätter. Die Blüten sind einzeln und weiß gefärbt. Sie wächst auf trockenem, gut durchlässigem, oft steinigem Boden und blüht von Mai bis Juni. Sie ist giftig.
- Langblättriger Ehrenpreis :
Diese mehrjährige Pflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) ist für ihre spektakulären blauen Blütenähren im Sommer geschätzt. Sie ist eine relativ große krautige Pflanze, die Büsche bildet, mit aufrechten Stängeln, die über einen Meter hoch werden können. Sie blüht von Juni bis Juli mit einer üppigen Blüte aus langen, dichten, aufrechten Ähren voller kleiner, intensiv blauer Blüten. Sie liebt feuchte Standorte und wächst an Teich- und Flussufern oder in Wiesen. Sie zieht Schmetterlinge und Bienen an.
Viele Vereine sind in der Region sehr aktiv und setzen sich für Aktionen ein, die unserem Planeten zugute kommen.
- Öko-Weidewirtschaft Vallée de la Bruche :
Öko-Weidewirtschaft Vallée de la Bruche ist ein Landschaftspflegeunternehmen, das von einer Tier- und Naturliebhaberin gegründet wurde. Es bietet eine natürliche Alternative zur Pflege von Grünflächen für Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen. Die Öko-Weidewirtschaft hat den Vorteil, den Einsatz von Maschinen und somit den Kraftstoffverbrauch erheblich zu reduzieren.
- Domaine des Bufflonnes : Ein Bauernhof mit Engagement für das Tierwohl
Im Herzen der Wiesen der Nordvogesen in Uhrwiller, am Rande des Regionalen Naturparks, befindet sich der Hof von Mickaël Christmann, einem leidenschaftlichen Landwirt, der seit 2018 handwerklich hergestellten Mozzarella aus dem Elsass produziert. Die gesamte Herde wird auf dem Hof gehalten und mit Produkten von den Weiden gefüttert. Die gesamte Produktionskette – vom Anbau des Futters bis zur Reifung des Käses – erfolgt direkt vor Ort.
Besichtigungen sind freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr möglich.
- Haus der Natur Bruche Piémont :
Das Haus der Natur Bruche Piémont hat das Ziel und die Aufgabe, über Natur und Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Ökobürgerschaft aufzuklären und zu sensibilisieren.
- Les Bouchons Bonheur 67 :
Les Bouchons Bonheur 67 ist ein Verein, der Kunststoff-, Metall- und Korkverschlüsse sammelt, um sie zu recyceln. Der Erlös aus dem Verkauf der Verschlüsse wird verwendet, um Menschen mit Behinderungen zu unterstützen – insbesondere durch die Finanzierung von Hilfsmitteln.